Infantile Zerebralparese

Renona Rehabilitation widmet sich der Behandlung und Beeinflussung von angeborenen oder erworbene Krankheiten und mentalen und physischen Problemen. Grundlage der Behandlung bildet Rehabilitation. Renona Rehabilitation bietet ein spezielles Rehabilitationsprogramm auf komplexer medizinischen Grundlage, die auf geprüften und erfolgreichen Prozeduren basiert. Jeder Patient absolviert eine Konsultation und Aufnahmeuntersuchung, die zur Zusammenarbeit unserer Spezialisten in Neurologie, Physiatrie und Pädiatrie führt. Daraufhin wird eine optimale Rehabilitation gewählt.

 

Infantile Zerebralparese ist eine der Hauptbereiche des Renona-Zentrums. Es ist eine nicht progressive Behinderung, die durch Entwicklung und Reifung des zentralen Nervensystems geändert werden kann. Sie entsteht bei Hirnbeschädigung vor seiner „Reifung“. Charakteristisch ist Störung der Beweglichkeit auf Grund der gestörten Muskelspannung oder der gestörten Koordination von Muskeln und Nerven. Die Störung der Beweglichkeit kann mit Störung von mentalen Fähigkeiten, Benehmen, Kommunikationsfähigkeiten, Sinnen und epileptischen Anfällen zusammenhängen. Nicht alle der Symptome müssen vorhanden sein.

Man muss sagen, dass die infantile Zerebralparese nicht infektiös ist. Kinder werden im ersten Lebensjahr gegen eine andere Zerebralparese geimpft – Poliomyelitis – die infektiös ist. Die Erkrankungs-Häufigkeit der infantilen Zerebralparese ist 2 Kinder aus 1.000 Neugeborenen. Die Hirnbeschädigung ist permanent und ein wichtiger Parameter auf Motorik-Störung. Nicht progressiv bedeutet jedoch nicht, dass die Symptome nicht gemildert werden können.

 

Ursachen für infantile Zerebralparese:

  • Während der Schwangerschaft (pränatal) – Erkrankungen der Mutter, Röntgenstrahlung, Unterernährung, Störung des Plazentakreislaufs.
  • Während der Geburt (perinatal) – Zangengeburt, nicht-fortschreitende Geburt, Transposition, Immaturität, alle Zustände, bei denen das Kind nicht genug Sauerstoff bekommt.
  • Nach der Geburt (postnatal) – Infektionen des Neugeborenen mit Versagung der Lunge, Herzdefekte, zerebrale Infektionen bis zu sechs Monaten des Lebens, starke Anämie.

 

Symptome der infantilen Zerebralparese:

Unter den häufigsten Symptomen sind:

  • Späte Entwicklung der Beweglichkeit (z.B. Wendung, Kriechen, Sitzen, Stehen und Gehen)
  • Starre oder schlaffe Muskeln
  • Schlechte Körperhaltung
  • Störung des Gehens
  • Epileptische Anfälle
  • Sprachstörung, Stottern
  • Koordinationsstörung der Augenmuskeln und Schielen
  • Neurologische und affektive Störung, erhöhter Speichelfluss

 

Das wichtigste ist eine rechtzeitige und richtige Diagnosestellung, die jedoch gleich nach der Geburt asymptomatisch sein kann. Üben sollte nicht nur notwendig, sondern ein täglicher und untrennbarer Teil des Lebens der Kinder und der Eltern sein. Die Eltern sind sehr wichtig für Erreichung der Ziele. Rechtzeitige Diagnosestellung und Indikation des richtigen Übens kann den gänzlichen Gesundheitszustand des Kindes mit infantilen Zerebralparese beeinflussen. Ein wichtiger Faktor ist die Zusammenarbeit mit Spezialisten. Die Kommunikation und Zusammenarbeit soll eine Einheit darstellen. Ein wichtiges Element ist die Integration der Kinder in das gesellschaftliche Leben.

 

FORMEN DER INFANTILEN ZEREBRALPARESE

 

Spastische Form der infantilen Zerebralparese

Es ist die häufigste Form, die durch Muskel-Spastik charakteristisch ist. Die Muskelspannung ist ständig hoch und die Muskeln wirken angespannt und steif bei Berührung.

 

Spastische Zerebralparese kann je nach Ausmaß der Beschädigung gegliedert werden auf:

  1. Spastische Diparese ist eine andere sehr häufig vertretene Form der infantilen Zerebralparese. Diparese bei Kindern, die im Termin geboren wurden, wird mit pränatalen Faktoren verbunden. Als eine mögliche Ursache ist intraventrikulares Bluten mit Dilatation der Hirnkammern. Die untere Körperhälfte bleibt unterentwickelt und es kommt zu erhöhter Muskeltone – Spannung in unteren Extremitäten. Beim Stehen sind die Füße nach Innen gedreht und das Stehen ist auf Zehen typisiert. Füße haben equinovarosen Charakter.
  2. Spastische Hemiparese ist Beschädigung einer Hirnhemisphäre. Es ist eine Beschädigung der ganzen einen Hälfte des Körpers, der mit einer einseitigen Beweglichkeitsstörung, am häufigsten der spastischen Form, verbunden ist. Sie gliedert sich in kongenitale und erworbene Form und betrifft mehr als ein Drittel der Patienten. Epilepsie ist ein Zeichen einer schweren Komplikation bei infantilen Zerebralparese. Dazu kommt mentale Retardation, die mit Epilepsie zusammenhängt und mehr als 50% der hemiparesen Patienten befällt. Diese Form der Zerebralparese ist mehr für Jungs als Mädchen typisch und rechtseitige Hemiparesen sind ein wenig häufiger. Die beschädigten Extremitäten wachsen langsamer als die gesunden. 
  3. Spastische Tetraparese ist eine selbstständige Art der infantilen Zerebralparese. Nur ein Drittel der Kinder entwickelt einen normalen Intellekt und eine Hälfte leidet unter Epilepsie. Die Erkrankung ist mir einer starken Behinderung verbunden, die therapeutisch nur stark meistert wird. 
  4. Bei bilateralen spastischen Hemiparese (Quadriparese) wird das Ausmaß der Beschädigung der beiden Hemisphären als wichtiger Faktor angesehen. Oft ist es die schwerste und schlimmste Form der infantilen Zerebralparese. Fast immer werden zentrale Störungen auch an Hirnnerven sichtbar in der klinischen Form eines pseudobulbären Syndroms. Fatische Störungen und mentale Retardation sind auch unter den Symptomen.

 

Nicht-spastische Formen der infantilen Zerebralparese

Bei dieser Form ist der Muskeltone gesenkt. Sie kann in diesen Typen vorkommen.

 

  1. Hypotonische Form ist typisch durch gesenkten Muskelton. Das Kind ist schwach und leidet unter Schwäche der Muskeln und geschwächten Gelenkstrukturen mit Zeichen der Hypomobilität. Auch Asynergie als Koordinationsstörung und Unwille der Muskelgruppen sich zu koordinieren sind sichtbar. Damit verschwindet auch Konsequenz der gezielten Bewegungen. Verlangsamte gänzliche psychomotorische Entwicklung.
  2. Dyskinetische Form ist charakteristisch durch schnelle und unbeherrschbare Auswechslung der An- und Entspannung der Muskeln in betroffenen Bereichen. Bei Kindern sieht man unwillkürliche Bewegungen, Gesicht-Tics, unverständliches und langsames Reden, Hörstörungen. Intellekt bleibt auf gutem Niveau.

 

THERAPIE

 

Behandlung der infantilen Zerebralparese:

Behandlung des Patienten mit infantilen Zerebralparese in Renona Rehabilitation ist komplex. Sie erfordert eine multidisziplinarische Teamarbeit mehrerer Spezialisten und aktive Zusammenarbeit mit der Familie. Ein untrennbarer Teil der Behandlung der infantilen Zerebralparese ist die Rehabilitation. Es existieren mehrere Rehabilitationsmethoden, wobei sie verschieden anspruchsvoll und effektiv sind. Grundsätzlich muss die effektive und intensive Rehabilitationsbehandlung rechtzeitig begonnen werden, denn so können die Auswirkungen der Hirnbeschädigung vermindert werden und die Beweglichkeit des Patienten verbessert werden.

 

Aus der Sicht der Rehabilitation ist die infantile Zerebralparese vor allem eine Störung der Beweglichkeit und Körperhaltung. Rehabilitation muss dynamisch sein und auf aktuelle klinischen Änderungen, Bedürfnisse des Kindes und seiner Eltern reagieren, sowohl rechtzeitig begonnen werden. Sie wird regelmäßig und individuell durchgeführt. Mit der Rehabilitation versuchen wir die Verbesserung der Qualität der elementaren Funktionen des Patienten zu erzielen, das Repertoire der Funktionsaktivitäten zu erweitern und das Ziel erreichen, eine vollständige oder partielle Unabhängigkeit des Kindes zu erreichen und das Leben der Eltern zu erleichtern.

 

Der erste Schritt zu einer effektiven und gezielten Rehabilitation ist die richtige Einstellung. Infantile Zerebralparese ist zwar nicht-progressiv, aber nicht unveränderlich. Rehabilitation der Patienten dauert das ganze Leben lang und die Fortschritte hängen von der täglichen Arbeit des Kindes mit den Eltern ab. Rehabilitation basiert auf der Plastizität - Eigenschaft des Hirns, neue Sachen zu lernen und sich anzupassen. Durch Rehabilitation lehren wir das Kind über neue Stereotype, eliminieren pathologische Bewegungsmuster und versuchen, Spastik und Kontraktionen vorzubeugen. Das Kind sollte nach der Geburt eine Reihe von Untersuchungen absolvieren – von Pädiatrie bis zu Neurologie. Aktivität eines Kindes kann verschieden sein – sei es ein gesundes Kind oder ein behindertes Kind. Wenn ein Problem bei Entwicklung identifiziert wird, muss eine klare Lösung und Behandlungsvorgehensweise gesetzt werden. Bei kleinen Kindern ist Lokomotion die Priorität beim Üben, d.h. Training der Lokomotions-Bewegungsmuster. RRC spezialisiert sich auf eine Kombination von Therapien und Methoden, die sich ergänzen und effektiv verbinden. Die Übungen sind gezielt auch strikte Befolgung der Reihenfolge des Lokomotionsstadiums.

 

Spinale Muskelatrophie –  ist eine genetische Erkrankung, die durch Untergang an Muskelzellen charakteristisch ist. Die Behinderung ist also auf die Beweglichkeit und nicht kognitive Fähigkeiten beschränkt. Die häufigsten Symptome ist Hypotonie und Muskelschwäche. Rehabilitation dieser Erkrankung hängt von der Diagnosestellung ab. Spinale Muskelatrophie hat vier Stadien und jedes zeichnet sich durch andere Symptome aus. Die Basis der Rehabilitation ist Indikation des Arztes. Die Physiotherapeuten im RRC haben Erfahrungen mit Rehabilitation der Kinder mit spinalen Muskelatrophie. Die Übungen sind schonend, erhaltend und gezielt. Untätigkeit führt zur Schwäche und Atrophie der Muskeln. Erhöhte Aktivität dagegen führt zu Beschädigung der Muskeln. Deshalb ist eine gründliche Kenntnis des Patienten und seines Gesundheitszustands sehr wichtig.

 

Parese plexus brachialis – periphere Parese auf Grund eines Traumas. Beschädigung ist charakteristisch durch Beschränkung der Beweglichkeit, Sensitivitätsstörung, Mobilitätsstörung und anderen Symptomen, die je nach Typ der Erkrankung zutreffen. Rehabilitation basiert auf kompletter kinesiologischen Analyse, sowie Analyse der Mobilität und Bewegungsstereotypen. Durch Feststellung der pathologischen Bewegungsmuster wird ein Ziel der Übungen und Reihenfolge der allgemeinen Rehabilitation gesetzt. Als eine sehr erfolgreiche Prozedur in der Ernährung und Regeneration der Muskeln zeigt sich die Sauerstoff-Behandlung.

 

Unter den Patienten des Renona-Zentrums sind auch Menschen nach akuten arteriellen zerebralen Störungen. Das Ziel ihrer Rehabilitation ist Wiederherstellung der Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Selbstbewusstseins. Jede Therapie richtet sich auf Wiederherstellung der verlorenen und Regeneration oder Erlernen und Perfektion der erhaltenen Funktionen. Die Therapien sind gründlich und fokussiert nicht nur auf die physische Bewegung, sondern auch psychische Unterstützung, Kommunikationsfähigkeiten und Techniken des Patienten innerhalb der Ergotherapie. Übung der groben Bewegungen hat Einfluss auf feine Motorik, die nach einer akuten arteriellen zerebralen Störung schwer eingeschränkt oder erloschen ist. Unterstützende Therapien sind neben den Übungen um speziellen Renona-Rehabilitationsanzug ein wichtiger und bedeutender Teil der Rehabilitation.

 

Posttraumatische Störungen

Posttraumatische Störungen sind Zustände, bei denen die Beweglichkeit der Körperteile oder des ganzen Körpers vollständig eingeschränkt wird. Als Folge kommen schwere Störungen der Beweglichkeit, Koordination, räumlichen Orientation, Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Patienten. Hier gehören auch Beschädigungen des Gehirns, der Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen und anderer Geweben. Der Gesundheitszustand und Ergebnis der Rehabilitation hängen vom Ausmaß der Beschädigung und gesetzten Zielen ab. Das wichtigste Ziel der Rehabilitation ist Regeneration, Wiederherstellung oder Perfektion der erhaltenen Funktionen des Körpers. Die Erfahrungen und Praxis bei Patienten mit posttraumatischen Zuständen des Renona-Rehabilitation-Teams   haben zu Erstellung eine speziellen Rehabilitationsprogramms geführt, das sich nicht nur auf die Rehabilitation der Patienten im Zentrum richtet, sondern auch auf Training der Selbstständigkeit nach ihrer Rückkehr nach Hause. Der Plan arbeitet mit kontinuierlichen Eingliederung und Mobilisierung des Patienten in Vertikalposition, Training des Gehens mit Rehabilitationsmitteln, bis zu dem Gehen selbst. Das Gleichgewichtstraining, Balans im Stehen, wird in einem speziellen Renona-Climbing-Raum trainiert. Unterstützende Therapien sind Nachstellung der kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten, die oftmals behindert sind. Die Rehabilitation ist für alle Altersgruppen, von kleinen Kindern, über Erwachsene, bis zu älteren Menschen. Kontraindikation für die Behandlung in Renona Rehabilitation sind Zustände mit Infektionserkrankungen und Tracheotomie.

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